Rassestandard

nach FCI  (Federation Cynologique Internationale)
Secretariat General: 13, Place Albert 1, B 6530 Thuin ( Belg.)
FCI – Standard Nr. 118/b 12.10.1998 / D
Großer Münsterländer Vorstehhund

Datum der Publikation des gültigen offiziellen Standardes: 13.10.2010

 

Bellona Aureus
Bellona Aureus


Ursprung: Deutschland.

Vewendung: Entsprechend seiner jagdlichen Zweckbestimmung als vielseitig einsetzbarer Jagdhund muss der „Große Münsterländer“ alle von ihm geforderten Anlagen besitzen und für alle Arbeiten im Feld, im Wald und im Wasser leistungsbezogen „vor“ und „nach“ dem Schuss brauchbar sein.


Klassifikation FCI: Gruppe 7 Vorstehhunde. Sektion 1.2 Kontinentale Vorstehhunde, Typ „Spaniel“, mit Arbeitsprüfung.

Allgemeines Erscheinungsbild: Kräftiger, muskulöser Körperbau, dabei schnittiges Gesamtbild. Ausdruck von Intelligenz und Adel. Trockene Aussenlinie.


Wichtige Proportionen: Körperlänge und Widerristhöhe sollen möglichst gleich sein. Die Körperlänge kann die Widerristhöhe um 2 cm überschreiten.


Verhalten / Charakter (Wesen): Die wichtigsten Eigenschaften sind Führigkeit, Gelehrigkeit und zuverlässige Verwendbarkeit für die Jagd, insbesondere nach dem Schuss. Wesen lebhaft, ohne Nervosität.

Kopf:
Edel und langgestreckt, mit klugem Aussehen; ausgeprägte Kinnmuskulatur.
Oberkopf: Stop: Gering.
Gesichtsschädel: Nasenschwamm: Ausgeprägt schwarz.
Fang: Kräftig, lang und für den Gebrauch gut ausgebildet. Nasenrücken gerade.
Lefzen: Nicht überhängend.
Kiefer / Zähne: Gebiss kräftig und vollständig ( 42 Zähne) mit ausgeprägten Fangzähnen; einwandfreies Scherengebiss.
Augen: Je dunkler umso besser. Lider dem Augapfel gut anliegend, fester Lidschluss.
Ohren: Breit, ziemlich hoch angesetzt, mit abgerundeter Spitze, gut anliegend.

Hals: Kräftig, gut bemuskelt, edel geschwungen.
Körper: Widerrist: Mittelhoch, lang, gut bemuskelt.
Rücken: Kurz, fest, gerade.
Lenden: Ausgeprägt, durch straffe Muskulatur geschützt.
Kruppe: Lang, breit, nur leicht abfallend, gut bemuskelt.
Brust: von vorne gesehen breit, von der Seite gesehen tief mit deutlicher Vorbrust.
Untere Profillinie und Bauch: Leicht aufgezogen, straff, schlank. Flanken kurz und hoch angesetzt.
Rute: Waagerecht oder leicht aufwärts getragen. Von der Seite gesehen ohne Knick aus der Rückenlinie
hervorgehend

Gliedmaßen:
Vorderhand: Allgemeines: Korrekte Winkelungen.
Schulter: Schulterblatt fest an den Rippen anliegend.
Oberarm: Gerade, stark und gut bemuskelt
Vorderfußwurzelgelenk: Elastisch.
Vorderpfoten: Von mäßige Länge und Rundung, mit eng aneinanderliegenden Zehen; keine Wolfskrallen.
Hinterhand: Allgemeines: Kräftige und straffe Bemuskelung; Läufe senkrecht gestellt.
Knie: Korrekte Winkelung.
Sprunggelenk: Korrekte Winkelung
Hinterpfoten: Wie Vorderpfoten.
Gangwerk: Schritt und Trab federnd, raumgreifend, mit weitem Vorgriff; Galopp elastisch, schwungvoll, mit dem nötigen Schub aus der Hinterhand; weiter Sprung.
Haut: Straff.

Haarkleid:
Haar: Lang und dicht, jedoch schlicht, nicht lockig oder abstehend, da dies der jagdlichen Verwendung hinderlich ist. Typisches Langhaar. Das Haar muss sowohl beim Rüden als auch bei der Hündin an der Rückseite der Vorder- und Hinterläufe besonders lang und dicht sein (gut befedert). Auch an der Rute soll das Haar besonders lang sein. Die stärkste Befahnung der Rute soll etwa in der Mitte ihrer Länge sein. Das Haar an den Behängen soll lang sein (gute Fransenbildung) und den Unterrand des Behangs seitengleich deutlich überragen (keine Lederbehänge). Im Übrigen ist das Haar des Kopfes kurz und anliegend.

Farbe:
Die drei Farbvariétäten sind (gemäß der englischen Übersetzung): Weiß mit schwarzen Platten und Tupfen, schwarz geschimmelt oder rein schwarz. Kopf schwarz, evtl. mit weißer Schnippe oder Blesse

Grösse und Gewicht:
Widerristhöhe: (Stockmaß)
Rüden: 60 – 65 cm
Hündinnen: 58 – 63 cm
(Toleranzgrenze nach oben plus 2 cm)
Gewicht: Um 30 kg.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen, zu beachten ist.

 

  • Zu breiter Oberkopf, zu starker Stirnabsatz, zu kurzer Fang..
  • Ramsnase, Hechtnase, fehlendes Pigment, vollständig oder nur in Tupfen.
  • Lose oder überhängende Lefzen.
  • Leichte Gebiss- und Zahnfehler: Zangengebiss, doppellte P1, Fehlen von eins bis zwei P1, bzw. M3. (max. 2 Zähne)
  • Zu helles Auge, sichtbare rote Nickhaut, nicht enganliegendes Lid..
  • Behang tief angesetzt, abstehen, zu kurze Behänge, offen getragene Behänge..
  • Hals zu kurz, zu lang, zu dick, zu dünn, Kehlwamme.
  • Widerrist zu niedrig, zu kurz.
  • Rücken zu lang, Senkrücken, Karpfenrücken.
  • Lenden schwach bemuskelt, Übergang zur Kruppe unharmonisch, überbaut.
  • Kruppe kurz, schmal, stark abfallend.
  • Brust tonnenförmig, engbrüstig, nicht tief genug; fehlende Vorbrust.
  • Bauch zu stark aufgezogen, zu tief angesetzt.
  • Rute seitwärts getragen, nach oben aufgerollt; Knickrute; Ringelrute.
  • Vorderläufe: Zu steile Winkelung; abstehende oder abgedrehte Ellenbogen; zu weiche Fußwurzelgelenke;
  • bodenenge oder bodenweite Stellung.
  • Hinterläufe: Zu steile Winkelung; kuhhessige oder faßbeinige sowie bodenenge oder bodenweite Stellung
  • Runde Katzenpfoten, lange Hasenpfoten, Spreizpfoten, zehenenge oder zehenweite Stellung.
  • Schritt und Trab kurz, steif oder trippelnd. Galopp: Sprung kurz, steif, zu wenig Schub.

Disqualifizierende Fehler:

  • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen
  • disqualifiziert werden. (obligatorische Vorschrift)
  • weißer Nasenschwamm.
  • Entropium, Ektropium.
  • Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss; Fehlen von Schneidezähnen oder Fangzähnen, fehlende Molaren und
  • Prämolaren (außer bis 2 P1 oder M3 ).
  • Farben, die dem Rassestandard nicht entsprechen.
  • Hunde mit Über- oder Untermaß.
  • Schussscheue, Schussempfindlichkeit jeden Grades, Scheue an Wild, Angstbeißer,
  • Ängstlichkeit vor fremden Personen.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.